29.05.2012

Auslandspraktikum für Lehrlinge

Wozu ein Auslandspraktikum?

Es gibt viele gute Gründe für ein Auslandspraktikum! Zum einen ist es natürlich immer interessant andere Kulturen kennen zu lernen und zu sehen, wie in ausländischen Betrieben gearbeitet wird. Neben dem Verbessern der eigenen Fremdsprachenkenntnisse stärkt es auch die soziale und interkulturelle Kompetenz. Ihr könnt neue Erfahrungen im Ausland sammeln und steigert zudem noch eure beruflichen Chancen! Gerade bei international tätigen Unternehmen werden Arbeiter gesucht, die eine Fremdsprache beherrschen und Erfahrung im Umgang mit ausländischen Kunden und Partnern haben. Anreize für ein Auslandspraktikum gibt es also genügend!

Wohin soll die Reise gehen?

Soweit die zuständige Handwerkskammer keine andere Regelung hat, ist jedes Land der Welt möglich – auch das deutschsprachige Ausland (Österreich, Schweiz). Wichtig ist jedoch, dass ihr euch vorher gut mit den kulturellen Regeln und Sitten beschäftigt. Was für Deutsche selbstverständlich ist, kann in anderen Ländern als Beleidigung aufgefasst werden. Ein Auslandsaufenthalt bedeutet auch Anpassung an die Kultur.

Die Maximaldauer eines Auslandsaufenthaltes beträgt gewöhnlich ein Viertel der Regelausbildungszeit (z. B. 9 Monate bei einer 3-jährigen Ausbildung).

Wie sind die vertraglichen Regelungen?

Der genauen Regelungen für einen Auslandsaufenthalt können sich von Handwerkskammer zu Handwerkskammer unterscheiden. Üblicherweise muss das Auslandspraktikum mit dem Lehrling schriftlich vereinbart und der zuständigen Handwerkskammer gemeldet werden. Beträgt die Dauer mehr als 4 Wochen, muss ein Ausbildungsplan mit der Handwerkskammer abgestimmt werden.

Fällt das Auslandspraktikum in die Berufsschulzeit, wird eine Freistellung für die Berufsschule  benötigt. Zwar muss im Ausland keine vergleichbare Berufsschule besucht werden, der verpasste Unterrsichtsstoff muss aber dennoch nachgeholt werden.

Das Berichtsheft muss während des Auslandsaufenthaltes weitergeführt und vom Ausbilder bzw. Meister kontrolliert und unterschrieben werden.

Welche Kosten habe ich zu erwarten und wo erhalte ich Unterstützung?

Die Ausbildungsvergütung wird während des Auslandsaufenthalts weiter gezahlt. Die Kosten für Reise- und Unterbringungskosten müssen allerdings vom Auszubildenden selbst getragen werden.

Damit das Prakitkum im Ausland nicht am Geld scheitert, gibt es verschiedene Förderprogramme, welche Kosten übernehmen oder bezuschussen. Eine Liste mit einigen Förderprogrammen findet ihr beispielsweise auf der Website der Handwerkskammer Leipzig. Außerdem stehen euch die Handwerkskammern sowie die Mobilitätsberaterinnen von „Berufsbildung ohne Grenzen“ zur Verfügung, um eure Fragen zu beantworten und euch zu beraten.

Was muss ich sonst noch beachten?

Wenn ihr wisst, wann und wo die Reise hingehen soll, ist es Zeit sich um die benötigten Papiere zu kümmern und die Reise zu organisieren.

Wird ein Reisepass benötigt?
Sind Impfungen nötig?  
Bin ich im Ausland versichert?

Diese Fragen solltet ihr euch unbedingt rechtzeitig stellen, da Impfungen und das Beantragen von bestimmten Papieren relativ lange Dauern können bzw. weit im Voraus durchgefügrt werden müssen.

Beim Organisieren der Reise solltet ihr euch informieren über: Unterkunft, öffentliche Verkehrsmittel, Praktikums-Unternehmen bzw. –Vertrag, Telefonnummern und Kommunikationsmittel.

Eine hilfreiche Checkliste für die Vorbereitung eines Auslandsaufenthaltes bietet die Website der Handwerkskammer Leipzig.

Und danach?

Ein Auslandspraktikum wird meist mit einem Zertifikat beendet. Lasst euch außerdem unbedingt das Praktikum von eurem Gastbetrieb bestätigen!

Solltet ihr ein Förderprogramm in Anspruch genommen haben, müssen dafür ggf. Rechnungen und Quittungen gesammelt und eingereicht werden.

Erfahrungen teilen! Lasst Freunde, Bekannte, Verwandte und euren Betrieb an euren gesammelten Erfahrungen teilhaben! Erzählt Ihnen über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede, die euch bei der Arbeit in dem Gastunternehmen aufgefallen sind! Oder berichtet in einem Blog über eure Zeit im Ausland!

Weitere Informationen

Ausführliche Informationen zum Thema „Auslandspratikum“ und „Mobilität“ findet ihr zum Beispiel  auf der Website der Handwerkskammer Leipzig, bei der Handwerkskammer Chemnitz und auf der Website des Beraternetzwerks „Berufsbildung ohne Grenzen“.
Einen interessanten Video-Beitrag zum Thema gibt es auf der Website von „Bildung für Europa“.