Abiturienten „entdecken“ zunehmend das Handwerk
Sächsischer Handwerkstag: Abiturientenquote in der Berufsausbildung höher als im Bundesdurchschnitt des Wirtschaftsbereichs
In Sachsen gewinnt für Abiturienten zunehmend eine duale Berufsausbildung an Attraktivität. Wie aus der Lehrlingsstatistik der Handwerksorganisation für 2014 hervorgeht, entfielen im sechstgrößten Bundesland 583 der 4.651 neu geschlossenen Ausbildungsverträge (= 12,5 Prozent) auf Schulabgänger mit Hochschulreife. 2013 lag der Abiturienten-Anteil bei neu gewonnenen Auszubildenden im Sachsen-Handwerk bei 10,8 Prozent (468 von 4.329 Verträgen). 2012 hatte die Quote bei 12,3 Prozent, im Jahr zuvor bei 12,1 Prozent gelegen.
Mit der Abiturienten-Quote bei Neu-Lehrverträgen liegt die „Wirtschaftsmacht von nebenan“ im weiß-grünen Freistaat 2014 nicht nur über dem bundesdeutschen Mittel von 11,0 Prozent, sondern auch über dem im Osten Deutschlands (11,9 Prozent). – Ungeachtet dieses Befunds wurden 2014 im Sachsen-Handwerk, wie schon in den Vorjahren, vertraglich die meisten Lehrstellen von Auszubildenden mit einem Real- oder Hauptschulabschluss (56,1 bzw. 27,9 Prozent) besetzt.
Von Abiturienten stark favorisierte Ausbildungsberufe im Handwerk sind Kfz-Mechatroniker, Tischler, Zahntechniker, Augenoptiker, Elektroniker (für Energie-/ Gebäudetechnik) sowie Hörgeräteakustiker.
Das sächsische Handwerk umfasst mehr als 59.000 Betriebe mit insgesamt über 320.000 Beschäftigten. Der Anteil der Handwerksfirmen, die ausbilden dürfen, beläuft sich auf zirka 21.000.